Herkunft und Pflege der Epicacteen 

 

Die im folgenden kurz  "Epi's" bezeichneten Gewächse, sind am Heimatstandort halbsukkulente Pflanzen, die ihre Nährstoffe über die Blätter aufnehmen. Sie wurzeln in Humus und sind durch das Blätterdach der Bäume vor praller Sonne geschützt. In ihrer natürlichen Umgebung haben sie genügend Luftfeuchtigkeit und häufige Regenduschen. In der heimischen Kultur sollte man diese Bedingungen beachten, auch das hier keine Kakteenerde als Substrat verwendet wird, obwohl sie zur Familie der Kakteen gehören. Meine Epis hängen im Sommer alle im Garten in einem Walnussbaum,  fast ohne weitere Beachtung, d.H. ich überlasse sie der naturlichen Witterung . Absolute Trockenzeiten, wie bei Kugel- oder Säulenkakteen sind nicht angebracht. Die feinen Faserwurzeln verlangen auch im Winter nach einem leicht feuchten Substrat, wobei eine zu nasse Haltung zu vermeiden ist. Die Ruhezeiten, mit geringen Wassergaben, ohne Düngung und an einem kühlen Standort, sind wichtig für den nächsten Knospenansatz. Sie sollten jeweils ca. 4 Wochen lang, gleich nach der Hauptblüte und in der lichtarmen, kalten Jahreszeit (November- Februar) eingehalten werden. Während der Wachstumszeit sollten die Pflanzen schattig gehalten werden. Hierbei kann man sie im Freien unter Bäumen oder Sonnendächern unterbringen oder im Zimmer, nahe eines Ost- bzw. Westfensters stellen. Das Süd-, Südost- und Südwestfenster ist wegen der prallen Sonneneinstrahlung ungeeignet. Durch gelblichen oder verbrannten Wuchs zeigt die Pflanze eine Reaktion auf zu viel Licht an. Ein zu dunklen Standort hat einen schwachen und dürren Wuchs zur Folge. Da Epiphyllen im Frühjahr und Herbst ihre natürlichen Wachstumsperioden haben, müssen sie zu diesen Jahreszeiten auch dementsprechend mit Wasser versorgt werden. Wenn die Pflanzen während der Blütenbildung und nach dem Abblühen etwas welk aussehen, sollten das nicht durch Überwässerung korrigiert werden. Es ist ein natürlicher Prozess, der sich nach gewisser Zeit von selbst behebt. Epiphyllen sind anpassungsfähige Pflanzen, die zwar eine Temperatur von etwa 7 - 21 C bevozugen, tolerieren aber bei entsprechender Luftfeuchtigkeit und vorhandenen Schatten weitaus höhere Temperaturen. Sollte in den Herbstmonaten das rechtzeitige Einräumen in das Winterquartier vergessen worden sein oder eine überraschende Frostnacht eintreten, können "Epis" leichten Frost (-1 bis -3 C) einige Stunden unbeschadet überstehen. Bei längerer Zeit unter diesen Bedingungen oder tieferen Temperaturen drohen Erfrierungen. In der Überwinterungszeit verlangen sie eine hellen und kühlen Standort, der mit 7 - 10 C temperiert ist. Eine künstliche Beleuchtung sollte, wenn überhaupt, zu den Tageszeiten erfolgen. Meine Epi's hängen in einem unbeheitzten Wintergarten in westlicher Ausrichtung. Durch die hier dann schon im Januar kräftig werdende Wintersonne, heizt sich der Raum machmal auf 15-20°Grad auf und die ersten Knospen beginnen zu spriessen. Ich nehme das dannauch zum Anlass etwas Wasser zu geben. Ich mache das mit dem Drucksprüher, indem ich die Erde etwas ansprühe.

Ab spätesten anfang März werden dem Spritz/Giesswasser 30 auf 7l Tropfen Baldrianextraxt (Quelle Kiessling, siehe unten) beigegeben. Das regt das Bodenleben an und stimmuliert die Blütenentwicklung.

 Düngung:

 Während der Wachstumsperiode ab März bis August kann ein ganz normaler Zimmerpflanzendünger (kein Kakteendünger) verwendet

werden. Man sollte hierbei aber bedenken, dass hohe Dosierungen und häufige Düngergaben nicht gleich schnelleres und besseres Wachstum zur Folge haben. Die Hälfte der angegebenen Dosierung ist angemessen. Abzuraten ist von Voll- und Blaukorndüngern. Der hohe Stickstoffgehalt verursacht kleine runde Faulstellen an den Blättern, die später eintrocknen. Ein hervorragender Dünger ist Wuxal.

 

 Als "Jahresabschlussdüngung" wird vor ein phosphor und kalibetonter Dünger eingesetzt.

Während der winterlichen Ruhepause bilden die Kakteen die Blütenknospen für das nächste Jahr.
Dies wird durch die Jahresabschlußdüngung (etwa ab Oktober) mit phosphorhaltigen Düngern unterstützt. Kalidüngung fördert die Zellfestigung und begünstigt damit die Kälteresistenz.Ich nehme den von Schwarz (Adresse unten) Kaliphosphat 34% K, 52% P.

 

Ebenso wird die Blütenbildung und Kälteresistenz zum "Jahresabschluss" durch das Pflanzenhilfsmittel u. Bodenhilfsstoff „Baldrianextrakt“ (30 Tropfen auf 5 Ltr. Wasser) gefördert. Stickstoffhaltige Dünger dürfen zu dieser Jahreszeit nicht mehr verwendet werden, da sie das Wachstum anregen.

 

 Alternativ pflegen und düngen

 

Seit 2 Jahren nehme ich neben der normalen Düngung mit den handelsüblichen Volldüngern, auch alternative Düngemittel. Zum Beispiel mit diversen Tee‘s spritzen/düngen, so wie Kamille, Fenchel, Salbei und ähnliche. Der Gedanke ist, dass diese Pflanzen in ihrem Ursprung ja auf Bäumen wachsen und eigentlich nur das Wasser bekommen was durch die Blätter, Flechten, Moose und Rinde gelaufen ist. Ich glaube auch, dass daran nichts falsches ist. Die Pflanzen bei mir machen alle einen sehr vitalen Eindruck.

Brennnesseljauche ein hervorragender organischer Flüssigdünger, reich an Stickstoff, Phosphor, Eisen, Spurenelementen, Vitaminen und Enzymen. Inhaltsstoffe: Ameisensäure, Vitamine C, B2, B6, Histamin, Serotonin, Acetylcholin, Kieselsäure, Nitrat, Kalium, Phosphor, Spurenelemente. Ich nehme etwa 1kg frische auch gerne blühende Brennnesseln in 10l Wasser 7-14 Tage in einem Kunstoffeimer gären lassen (kein Metallgefäß verwenden!). durchsieben, 1:10 mit Wasser verdünnen. Zur Düngung aller 14 Tage gießen, ist aber nichts für die Wohnung oder empfindliche Nasen.

Brennnessel-Jauche und andere Kräuterpräparate stärken die Abwehrkräfte Ihrer Epi's und wirken zum Teil auch direkt gegen Krankheiten und Schädlinge.

Im Sommer wird von mir auch regelmässig Acker-Schachtelhalm eingesetzt

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvensis), auch Zinnkraut genannt, ist im Garten ein gefürchtetes Unkraut, da er sehr tief wurzelt und Ausläufer bildet. Zur Pflanzenstärkung leistet er allerdings gute Dienste: Man stellt aus einem Kilogramm gehacktem Pflanzenmaterial pro zehn Liter Wasser eine Ackerschachtelhalm-Brühe her, indem man die Pflanzen einen vollen Tag kalt einweichen und die Mischung anschließend etwa eine halbe Stunde lang bei niedriger Temperatur köcheln lässt. Die abgekühlte Brühe wird gefiltert und anschließend in fünffacher Verdünnung mit der Druckspritze auf die Blätter gesprüht. Ackerschachtelhalm-Brühe enthält viel Kieselsäure und wirkt daher vorbeugend gegen Blattkrankheiten aller Art. Den besten Schutz erzielt man, wenn man die Brühe vom Austrieb bis zum Spätsommer in regelmäßigen Abständen von etwa zwei Wochen ausbringt.

Substrat und Giesswasser:

 

Das Substrat für epiphytische Kakteen sollte locker, humos und kalkfrei sein. Perlite, Bromeliensubstrat, Vermiculite, gröbere Lava mit torfhaltiger Erde haben sich als Substratgemisch bewährt. Meine Mischung ist wie folgt:

1 Kokuhum Brikett (Baumarkt / Gartencenter)

5-7l Perlite (Schwarz)

2-3l Pinienrinde (Baumarkt / Gartencenter)

1l Spagnum, ganz klein geschnitten!(Haage)

3-5 Esslöffel Hornspäne (Baumarkt / Gartencenter)

2-4 Tassen Kuhfladengeriebsel (Haage)

 

 Das Giess- und Sprühwasser sollte wie bei Kugel-und Säulenkakteen kalkfrei sein. Ich nehme vorzugsweise Regenwasser und Aquarienwasser.

 

Alle Farben ausser Blau

 

Seit mehr als hundert Jahren sind Blattkakteen geschätzteZimmerpflanzen, die selbst geringen Pflegeaufwand mit einem erstaunlichen Blütenfeuerwerk belohnen. Es handelt sich dabei um Pflanzen, die durch Kreuzungen von rot blühenden Arten der Gattungen Heliocereus(heute Disocactus) und Nopalxochia(heute Disocactus)  mit dem weiss blühenden Epiphyllum crenatum sowie der grossblütigen Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus) entstanden sind. Auch der elegant herabhängende Schlangenkaktus (Aporocactus flagelliformis) mit seinen grossen roten Blüten wurde in die Züchtung einbezogen. Die gelbe Farbe hat Knebel angeblich durch Echiniopsis ins Spiel gebracht.

Das Ergebnis sind unzählige Sorten, die in Belgien, Deutschland, England und den USA entstanden sind. Die Farbenpalette reicht von weiss  über gelb, rosa, violettrot bis dunkelrot in allen möglichen Nuancen. Neben neuen Sorten mit gestreiften und duftenden Blüten sowie einem Blütendurchmesser bis zu 30 Zentimetern sind auch alt bewährte Züchtungen wie die weiss-gelb blühende 'Pfefersdorfii', die rote

'Ackermannii' oder die rosafarbene 'Deutsche Kaiserin' in den Sortimenten zu finden. .

 

Meine Lieferanten

Substrat,Töpfe ,Düngemittel, Pflanzen. e.c.
Georg Schwarz, Kakteen- und Pflanzenzubehör, An der Bergleite 5 90455 Nürnberg http://www.kakteen-schwarz.de/


Schöne Echinocereen und das "Echte Baldrianextrakt"
Michael Kiessling,
Kreuzstrasse 6,
D-83530 Schnaitsee,
Tel.: 08074/176988,
E-Mail: Michael.Kiessling@web.de,
Webseite:http://www.tephrowelt.de

 

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